Mittwoch, 1. August 2007

Heimreise geschafft


Die Heimreise könnte aus einem Reiseprospekt sein: Drei nordische Metropolen in drei Tagen (Stockholm, Göteborg und Hamburg), dazu Fahrten mit Kursschiff, Zug, Autofähre, Oldtimer ( unser Mitsubishi aus den späten 80-er Jahren) und Autozug. Da müssen ja Komplikationen auftreten, bei uns in Form eines nicht zu öffnenden Schliessfaches im Bahnhof von Stockholm. Am Sonntagmorgen ist da auch keine Hilfe zu erwarten, der automatische Telefonbeantworter verkündet auf schwedisch, dass man erst um 11h mit jemandem sprechen könne, also gehen wir ohne viel Gepäck auf die Reise nach Göteborg. Irgendwo haben wir gelesen, die Schweden seien keine Dienstleistungsgesellschaft, wie wahr! Hecktische, aber vergebliche Aktivitäten folgen, um doch noch zu unserem Gepäck mit Videoapparat, Labtop und Kleidern zu kommen.
Wir lassen uns jedoch den Aufenthalt in Göteborg, dieser wirklich schönen und lebendigen Stadt nicht vermiesen, nachdem wir erfolgreich unser Auto in Ellös abgeholt haben, was ja nicht selbstverständlich ist nach 2 Monaten Stillstand im Dauerregen der Westküste. Diese Japanerautos sind nicht so schnell kleinzukriegen.
Eine herrliche Nachtfahrt mit der Stena Scandinavica und einem Buffet, welches kräftige Magenwände voraussetzt, lassen uns den Abschied vom Schiff und vom freien Leben an Bord etwas leichter werden. Am Morgen des 31.Juli treffen wir in Grenchen ein, 2 Stunden später bringt uns UPS unser Gepäck aus Stockholm. Ein happy end.
Etwas Statistik des Törns: 1576 Seemeilen, 33 angelaufene Häfen, 17 Ankerbuchten. Total 170 Motorstunden, Dieselverbrauch 1,1 Liter pro Stunde, 5 Hafentage in Folge Starkwind über Bft 6-8.
Und das Schiff: Alle Erwartungen wurden erfüllt und sogar übertroffen. Wir haben ein schnelles Schiff, welches jedoch trotzdem sicher zu segeln ist. Alles funktionierte zu unserer Zufriedenheit, lediglich die Rolleinrichtung (Furlex) des Vorsegels fiel die letzten 2 Tage aus, wahrscheinlich ein Montagefehler der Weft, der sich leicht beheben lässt. Die Schramme am Heck durch ein missglücktes Hafenmanöver bei Windstärke 7 im Hafen von Borgholm auf Oeland wird sich ebenfalls einfach flicken lassen und da ist noch das Grossfall aus Draht, welches nächstes Jahr unbedingt durch ein Dyneemafall ersetzt werden muss und es muss eine Einrichtung für einen Gennaker konstruiert werden ... und damit beginnt nahtlos schon die Planung für unsere nächste Reise.
Zum letzten Mal grüsst herzlich die Milongacrew